Choraustauch des Gospelchores

mit Chor und Band des Wildermuth-Gymnasiums Tübingen

Ende Mai fanden zwei tolle Begegnungskonzerte in Bad Säckingen und Tübingen statt.

Über befreundete Lehrer war ein Kontakt zwischen den Musiklehrern Peter Hermann vom Tübinger Wildermuth-Gymnasium und Volker Weidt vom Scheffel-Gymnasium zustande gekommen. Dies führte nach vielen Vorplanungen dazu, dass der Tübinger Gospelchor und die dortige Jazz-Combo eine kleine Konzertreise an den Hochrhein unternahmen, um hier ihr Programm zu präsentieren und gemeinsam mit den Bad Säckinger Schülerinnen und Schülern zu musizieren. Zwei Tage später machte sich dann der Gospelchor vom Scheffel-Gymnasium zum Gegenbesuch auf, um sich dort dem Tübinger Publikum zu zeigen. Die Schülerinnen und Schüler übernachteten jeweils bei gastfreundlichen Familien der beteiligten Musiker und kehrten mit vielen Eindrücken nach Hause zurück. Nach den erfolgreichen Konzerten waren sich alle einig, dass so ein Austausch für die Ensembles eine große Bereicherung darstellt – und dass dies nicht das letzte Mal gewesen sein soll!

Gospelchor
Gospelchor

Hier gibt es noch den Konzertbericht einer Lehrerin aus Bad Säckingen sowie Bilder vom „Stocherkahnfahren“ in Tübingen.

Begegnungskonzert zweier Gospelchöre: ein sehr persönlicher Bericht


Diese merkwürdig unkontrollierbare Tendenz beider Mundwinkel nach oben spürte ich zum ersten Mal, als ich das Plakat sah. Die wichtigsten Informationen waren da so rosa gedruckt, dass ich erst dachte, ich hätte die falsche Brille auf oder sei in einen Tagtraum abgetaucht… Tatsächlich stand da aber schwarz auf weiß, oder vielmehr rosa auf bunt: „Wildermuth-Gymnasium Tübingen – Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen – Begegnungskonzerte“. Sofort war ich überzeugt, dass das eine Begegnung der ganz besonderen Art werden würde.

Und so war es dann auch. Sobald der Bus aus Tübingen eintraf, schien die Sonne in Säckingen noch ein bisschen strahlender als sonst… - es gab viele offene und neugierige Gesichter und keinen Mangel an nach oben gezogenen Mundwinkeln, als unsere Gäste vom Wildermuth-Gymnasium erst einmal in die Mensa pilgerten, um sich zu stärken.

Dann sah ich sie erst abends wieder. Genauer gesagt sah ich die Schülerinnen und Schüler, die uns dieses Konzert bescherten, zunächst mal noch gar nicht, sondern sah nur die Podeste, die da im Lichthof aufgebaut waren: Würden die wirklich reichen? Schließlich ist ja schon unser Gospelchor nicht gerade klein – wie sollten da jetzt zwei solche Chöre draufpassen, ohne dass jemand hinten runter kippt? Als es endlich losging und beide Chöre gemeinsam da standen, um das Konzert zu eröffnen, kippte dann aber gar nichts, sondern war einfach nur stimmig: stimmlich, stimmungsmäßig und überhaupt.

Warum beide Chöre so gut auf die Podeste gepasst hatten, zeigte sich, als die Wildermuthler von der Bühne abgingen und der Scheffelchor allein stehenblieb, ohne dass sich allzu große Lücken auftaten… Wenn ich unseren Gospelchor höre, fasziniert es mich immer wieder, wie so viele Leute so lebendig und doch fokussiert gemeinsam singen und damit eine Intensität erzeugen können, die ganz tief reingeht.

Eine Tübingerin erzählte mir später, sie hätten da gesessen und den Säckingern
zugehört und sie so toll gefunden, dass sie dachten, sie bräuchten selbst eigentlich gar nicht erst aufzutreten… So sehr ich ihre Begeisterung teile, bin ich doch sehr froh, dass die Tübinger doch aufgetreten sind, denn das war schon ein höchst interessantes Kontrastprogramm: Nun befanden sich nur noch elf oder zwölf Leute auf der Bühne. Auch jetzt, wo jede Sängerin und jeder Sänger frei stand und sogar noch ein paar Mikros auf die Podeste passten, fiel und kippte nichts: „Fallen“ hieß zwar das erste Lied – aber der Klang stand und beeindruckte umgekehrt viele aus dem Säckinger Chor, die das extrem mutig fanden, in einem so kleinen Ensemble zu singen, weil da doch jede einzelne Stimme unheimlich wichtig ist.

Dann war die Jazz-Combo des Wildermuth-Gymnasiums dran, die auch einige Solisten aufzuweisen hatte, und mit jedem Applaus für die einzelnen Soli und Stücke wurde die Stimmung immer noch besser und besser. Riesig viel Mut und Spaß und nachhaltig gute Laune macht das, wenn so viele talentierte junge Leute sich gegenseitig zuhören, anfeuern und unterstützen.

Nach abschließenden „Summertime“-Klängen aller drei Ensembles schwebte ich hinaus in eine laue Sommernacht und träumte, dass es solche Begegnungen noch öfter geben und diese Kooperation weitergehen könnte… Alle beteiligten Schülerinnen und Schüler, mit denen ich gesprochen habe, fanden es total cool, nach Tübingen zu fahren und in Kontakt zu kommen mit Jugendlichen, die vielleicht ähnlich gestrickt sind und ähnliche Interessen haben…

Bestimmt spreche ich für viele, wenn ich Volker Weidt und Peter Hermann, die diese Begegnungskonzerte möglich gemacht haben, ein ganz, ganz dickes Dankeschön sage.

Das Plakat wird jetzt abgehängt, aber der eine oder andere Ohrwurm ist noch aktiv. Und die Mundwinkel gehen immer noch wie von selbst nach oben, wenn ich an dieses gemeinsame Konzert meiner aktuellen Schule und meiner alten Schule denke. (Am Wildermuth-Gymnasium in Tübingen habe neun Jahre meiner Schulzeit verbracht und Abitur gemacht.)

Isolde Reutter

Gospelchor
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